Pressemitteilung

Corona-Impfungen haben Leistungsfähigkeit der niedergelassenen Ärzte demonstriert

KVN-Vorstand zieht positive Bilanz der Impfkampagne in den letzten Monaten

 

Der Vorstand der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen hat den niedergelassenen Haus- und Fachärzten im Land für ihren unermüdlichen und aufopferungsvollen Einsatz gegen die Corona-Pandemie gedankt. „Die Masse der Impfungen wurde in Praxen der Niedergelassenen vorgenommen“, hob KVN-Vorstandsvorsitzender Mark Barjenbruch heute in Hannover hervor. „Das hat die Leistungsfähigkeit und Flexibilität der niedergelassenen Ärzte und ihrer Selbstverwaltung eindrucksvoll unter Beweis gestellt.“


Zum 1. Mai 2022 wurden in Niedersachsen insbesondere die Quarantäne-Bestimmungen für Corona-Infizierte gelockert. Aufgehoben wurden die Testverpflichtungen in Kindertageseinrichtungen, in der Kindertagespflege und an Schulen. Niedersachsens Sozialministerin Daniela Behrens verkündete kürzlich, sie sehe die Corona-Lage in Niedersachsen „unter Kontrolle“. Das öffentliche Leben hat sich vielfach normalisiert. Das findet seinen Ausdruck auch darin, dass der Corona-Krisenstab der Landesregierung seine wöchentlichen Pressekonferenzen Ende April eingestellt hat.

 

Der KVN-Vorstand nimmt diese Entwicklung zu Anlass, für die niedersächsischen Vertragsärzte eine vorläufige Bilanz der Pandemie-Abwehr in den letzten Monaten zu ziehen. Mit Stand vom 27. April 2022 wurden in Niedersachsen insgesamt 9.267.268 Impfungen durch niedergelassene Haus- und Fachärzte durchgeführt. „Diese Zahl macht deutlich, dass die Praxen der Niedergelassenen bei uns das Rückgrat der Impfkampagne bildeten“, betont KVN-Vize Dr. Jörg Berling, der sich als Hausarzt in Adendorf auch selbst an den Corona-Impfungen beteiligt hat. Er weiß auch aus eigener Erfahrung: „Erkauft wurde dieses Ergebnis mit einer enormen Belastung der Ärzte und ihres medizinischen Fachpersonals. Denn die übliche medizinische Versorgung der Bevölkerung musste ja parallel dazu weiterlaufen.“ Dass die Praxen in Niedersachsen diese Anforderung gestemmt haben, stelle die Leistungsfähigkeit unseres auf freier Niederlassung beruhenden ambulanten Versorgungssystems eindrucksvoll unter Beweis. Enttäuscht zeigte sich Berling, dass sich die Politik nicht zu einem Corona-Bonus für das Praxispersonal durchgerungen hätte – allen Forderungen der Kassenärztlichen Vereinigungen zum Trotz.

 

„Es ist an der Zeit, allen beteiligten Ärztinnen und Ärzten und ihren medizinischen Fachangestellten unseren Dank und unsere Hochachtung für ihren unermüdlichen Einsatz auszusprechen“, betont KVN-Chef Barjenbruch. Doch als „Schlusswort“ zur Corona-Pandemie möchte er diesen Dank nicht verstanden sehen. „Wir können davon ausgehen, dass die Inzidenzzahlen während des Sommers weiter sinken werden. Doch der Herbst könnte eine neue Infektionswelle mit sich bringen.“ Schon jetzt nehme man eine
vierte Impfung zumindest für gefährdete Bevölkerungskreise in den Blick.


Auch dann, gibt sich Barjenbruch überzeugt, hätten die niedersächsischen Vertragsärzte wieder die Fähigkeit und die Kapazitäten, um den medizinischen Schutz der Bevölkerung sicherzustellen. Dabei äußerte er sein Unverständnis für den Willen der Politik, Grippeimpfungen künftig in Apotheken zu ermöglichen. „Bei der Pandemiebekämpfung wurden nur ein Prozent der Impfungen in Apotheken vorgenommen. Das ist keine Entlastung, auf die die Praxen angewiesen wären. Die Bevölkerung nimmt das Impfen als eine originär ärztliche Aufgabe wahr. Dabei sollte es bleiben.“