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Bewer­tungs­aus­schuss (BA) fasst Beschlüs­se zu Long COVID und Dia­ly­se zum 1. Janu­ar 2025

Wir möch­ten Sie heute über neue EBM-​Leistungen für Pati­en­ten mit Ver­dacht auf oder einer fest­ge­stell­ten Erkran­kung mit Long-​COVID und Erkran­kun­gen, die eine ähn­li­che Ursa­che oder Krank­heits­aus­prä­gung auf­wei­sen, die Computertomographie-​Koronarangiographie (CCTA), die Anpas­sung der Dia­ly­se­kos­ten­pau­scha­len infor­mie­ren.

 

Long COVID
Für die spe­zi­fi­sche Ver­sor­gung von Pati­en­ten mit Ver­dacht auf oder einer fest­ge­stell­ten Erkran­kung mit Long COVID und Erkran­kun­gen, die eine ähn­li­che Ursa­che oder Krank­heits­aus­prä­gung auf­wei­sen, wer­den zum 1. Janu­ar 2025 meh­re­re neue Leis­tun­gen in den EBM auf­ge­nom­men.

 

Zum Hin­ter­grund: Der Gemein­sa­me Bun­des­aus­schuss (G-BA) hatte am 21. Dezem­ber 2023 die Richt­li­nie (RL) über eine berufs­grup­pen­über­grei­fen­de, koor­di­nier­te und struk­tu­rier­te Ver­sor­gung für Ver­si­cher­te mit Ver­dacht auf Long-​COVID und Erkran­kun­gen, die eine ähn­li­che Ursa­che oder Krank­heits­aus­prä­gung auf­wei­sen (LongCOV-​RL), beschlos­sen. Dem­nach sol­len Betrof­fe­ne bedarfs­ge­rech­ter behan­delt wer­den. Kon­kret geht es um Pati­en­ten mit Ver­dacht auf oder mit einer fest­ge­stell­ten Long-​COVID- oder Post-​COVID-Erkrankung, Pati­en­ten, die infol­ge einer Infek­ti­on mit SARS-​CoV-2 den Ver­dacht oder die Dia­gno­se einer Myal­gi­schen Enze­pha­lo­mye­li­tis /eines Chro­nic Fati­gue Syn­dro­mes (ME/CFS) auf­wei­sen oder die nach­fol­gend einer Imp­fung zur Pro­phy­la­xe einer COVID-​19-Erkrankung Long-​COVID-ähnliche Sym­pto­me zei­gen sowie Pati­en­ten, die infol­ge einer Infek­ti­on post-​akut eine der Long-​COVID-Erkrankung ähn­li­che Sym­pto­ma­tik oder eine ME/CFS auf­wei­sen. Die Ver­sor­gung die­ser Pati­en­ten kann in Abhän­gig­keit von der Art, Schwe­re und Kom­ple­xi­tät der Erkran­kung in den Ebe­nen der haus­ärzt­li­chen Ver­sor­gung, der fach­ärzt­li­chen Ver­sor­gung und der spe­zia­li­sier­ten ambu­lan­ten Ver­sor­gung erfol­gen.

 

Neue Leis­tun­gen
Hier­zu wurde zum 1. Janu­ar 2025 ein neuer Abschnitt 37.8 mit den Gebüh­ren­ord­nungs­po­si­tio­nen (GOP) 37800 bis 37802, 37804 und 37806 in den EBM auf­ge­nom­men:

  • GOP 37800: Basis-​Assessment (gemäß §5 Abs. 1 Nr. 1 LongCOV-​RL) durch den koor­di­nie­ren­den Arzt gemäß ers­ter Bestim­mung zum Abschnitt 37.8 EBM,
  • GOP 37801: Zuschlag zur Gebüh­ren­ord­nungs­po­si­ti­on 37800,
  • GOP 37802: Zuschlag zur Ver­si­cher­ten­pau­scha­le oder Grund­pau­scha­le für den koor­di­nie­ren­den Ver­trags­arzt (gemäß §4 und §5 LongCOV-​RL),
  • GOP 37804: Fall­be­spre­chung im Zusam­men­hang mit der Ver­sor­gung von Pati­en­ten (gemäß §2 LongCOV-​RL),
  • GOP 37806: Pau­scha­le für die Ver­sor­gung von Pati­en­ten (gemäß §2 LongCOV-​RL) durch einen oder meh­re­re an der ver­trags­ärzt­li­chen Ver­sor­gung teil­neh­men­de(n) Arzt/Ärzte (nach §3 Abs. 4 LongCOV-​RL).

Extra­bud­ge­tä­re Ver­gü­tung
Die Finan­zie­rung der neu auf­ge­nom­me­nen GOP des Abschnitts 37.8 EBM erfolgt zunächst außer­halb der mor­bi­di­täts­be­ding­ten Gesamt­ver­gü­tung.

 

Anpas­sung der Dia­ly­se­kos­ten­pau­scha­len
Die Dia­ly­se­kos­ten­pau­scha­len wer­den struk­tu­rell wei­ter­ent­wi­ckelt. Dazu wer­den zum 1. Janu­ar 2025 unter ande­rem neue Pau­scha­len/Zuschlä­ge in den EBM auf­ge­nom­men.

Zum Hin­ter­grund: Der BA hat am 6. Dezem­ber 2023 fest­ge­legt, dass auch für das Jahr 2025 die Anpas­sung des Ori­en­tie­rungs­wer­tes (OW) auf die Dia­ly­se­kos­ten­pau­scha­len des Abschnitts 40.14 EBM ange­wen­det wird. Mit dem nun gefass­ten Beschluss mit Wir­kung zum 1. Janu­ar 2025 wer­den Struk­tur, Sys­te­ma­tik und Bewer­tung der Kos­ten­pau­scha­len wei­ter­ent­wi­ckelt. Dabei wer­den sowohl Kos­ten­ent­wick­lung als auch struk­tu­rel­le Wei­ter­ent­wick­lung aus dem zusätz­li­chen Finanz­vo­lu­men aus der Anwen­dung der Anpas­sung des OW finan­ziert.

 

Neue Zuschlä­ge/Pau­scha­len
Zen­tra­les Ele­ment der struk­tu­rel­len Wei­ter­ent­wick­lung ist die Auf­nah­me von Zuschlä­gen bei Beginn einer erst­ma­li­gen Heim­dia­ly­se­be­hand­lung für einen Zeit­raum von 52 Wochen (neue Kos­ten­pau­scha­len 40845 bis 40847). Mit die­ser Anschub­fi­nan­zie­rung für Heim­dia­ly­se­ver­fah­ren (Peri­to­ne­al­dia­ly­sen und Heim­hä­mo­dia­ly­sen) för­dert der BA den Auf­bau der hier­für not­wen­di­gen Ver­sor­gungs­struk­tu­ren.

 

Dane­ben hat der BA wei­te­re Kos­ten­pau­scha­len in den Abschnitt 40.14 auf­ge­nom­men:

  • neue Kos­ten­pau­scha­le 40840: Zuschlag für Nacht­dia­ly­se,
  • neue Kos­ten­pau­scha­len 40841 und 40842: Zuschlag für die kon­ti­nu­ier­li­che zykli­sche Peri­to­ne­al­dia­ly­se (CCPD) sowie
  • neue Kos­ten­pau­scha­len 40843 und 40844: Zuschlag für die Heim­hä­mo­dia­ly­se.

Bewer­tungs­an­pas­sun­gen
Die Bewer­tun­gen der Dia­ly­se­kos­ten­pau­scha­len 40815 bis 40819 (Kos­ten­pau­scha­len bis zum voll­ende­ten 18. Lebens­jahr) und 40825 bis 40838 (Kos­ten­pau­scha­len ab dem voll­ende­ten 18. Lebens­jahr) wer­den um 3,85 bezie­hungs­wei­se 3,0 Pro­zent erhöht.

Die Kos­ten­pau­scha­len 40823 und 40824 (Kos­ten­pau­scha­len für Zen­trums­dia­ly­sen für Ver­si­cher­te ab dem voll­ende­ten 18. Lebens­jahr) wer­den im Durch­schnitt auch um 3,0 Pro­zent erhöht, die Preis­stu­fen wer­den dabei jedoch asym­me­trisch ange­passt.

Zudem wer­den inter­kur­ren­te Dia­ly­sen wäh­rend einer sta­tio­nä­ren Behand­lung im Kran­ken­haus und Nacht­dia­ly­sen bei der Bestim­mung der Anzahl der Dia­ly­se­wo­chen gemäß zwei­ter Bestim­mung zum Abschnitt 40.14 EBM nicht mehr mit­ge­zählt und diese Dia­ly­sen immer mit der jewei­li­gen Preis­stu­fe 1 Kos­ten­pau­scha­le 40823 und 40824 ver­gü­tet.

 

Das Insti­tut des Bewer­tungs­aus­schus­ses ver­öf­fent­licht die Beschlüs­se auf sei­ner Inter­net­sei­te und im Deut­schen Ärz­te­blatt.