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Nie­der­säch­si­sche Bun­des­rats­in­itia­ti­ve gegen die zuneh­men­de Gewalt in Kli­ni­ken und Pra­xen​

Niedersächsische Bundesratsinitiative gegen die zunehmende Gewalt in Kliniken und Praxen

Gesund­heits­mi­nis­ter will Über­grif­fe auf Ärzte här­ter bestra­fen

 

Der nie­der­säch­si­sche Gesund­heits­mi­nis­ter Andre­as Phil­ip­pi (SPD) kün­dig­te nach einem Anti-​Gewaltgipfel Ende April in Han­no­ver mit Orga­ni­sa­tio­nen des Gesund­heits­we­sens - dar­un­ter die KVN - eine Bun­des­rats­in­itia­ti­ve an, um eine Straf­ver­schär­fung bei Gewalt­ta­ten gegen medi­zi­ni­sches Per­so­nal zu errei­chen. Gemein­sam mit Ärz­ten, Kli­ni­ken und Kran­ken­kas­sen soll es zudem eine Anti-​Gewalt-Kampagne geben. Grund: In deut­schen Arzt­pra­xen und Kran­ken­häu­sern gibt es zuneh­mend Über­grif­fe und Gewalt­an­dro­hun­gen gegen Ärzte und Pfle­ge­per­so­nal. Jeder zwei­te Medi­zi­ner in Nie­der­sach­sen hat Erfah­run­gen mit aggres­si­ven Pati­en­ten oder Ange­hö­ri­gen. Laut poli­zei­li­cher Kri­mi­nal­sta­tis­tik gab es in Nie­der­sach­sen 2024 in Arzt­pra­xen und Kran­ken­häu­sern ins­ge­samt 1.257 Straf­ta­ten. Die weit­aus meis­ten fan­den in Kran­ken­häu­sern statt. Die Poli­zei regis­trier­te Fälle von Nöti­gung und Bedro­hung, aber auch gefähr­li­che oder schwe­re Kör­per­ver­let­zun­gen.

 

KVN-​Vorstandschef Mark Bar­jen­bruch for­der­te die kom­men­de Bun­des­re­gie­rung auf, die Pro­ble­ma­tik schnellst­mög­lich anzu­ge­hen. „Für viele Ärz­tin­nen und Ärzte, Pra­xis­teams und Mit­ar­bei­ten­de im Kran­ken­haus gehö­ren psy­chi­sche und phy­si­sche Gewalt lei­der zum beruf­li­chen All­tag“, sagte Bar­jen­bruch. Der Gesetz­ge­ber müsse die betrof­fe­nen Berufs­grup­pen schnellst­mög­lich durch ein ver­schärf­tes Straf­recht gegen Gewalt­ta­ten schüt­zen.

 

„Wir erle­ben bereits seit Jah­ren einen immer rück­sichts­lo­ser wer­den­den Umgang mit den Beschäf­tig­ten in Arzt­pra­xen, im Kran­ken­haus, im ärzt­li­chen Not­dienst sowie in wei­te­ren Berei­chen der Gesund­heits­ver­sor­gung“, sagte Mari­on Char­lot­te Ren­ne­berg, stell­ver­tre­ten­de Prä­si­den­tin der Ärz­te­kam­mer Nie­der­sach­sen. „Dies ist abso­lut inak­zep­ta­bel.“ Sie erwar­te von der neuen Bun­des­re­gie­rung, „dass sie medi­zi­ni­sches Per­so­nal bes­ser schützt“.

 

Das Maß­nah­men­pa­ket des Nie­der­säch­si­schen Gesund­heits­mi­nis­te­ri­ums, das ver­ba­le Aus­fäl­le und kör­per­li­che Über­grif­fe in Kran­ken­häu­sern und Arzt­pra­xen ver­rin­gern soll, unter­stüt­zen die Kas­sen­ärzt­li­che Ver­ei­ni­gung und die Ärz­te­kam­mer Nie­der­sach­sen, die Nie­der­säch­si­schen Kran­ken­haus­ge­sell­schaft sowie der Mar­bur­ger Bund.

 

BU: (Vor­de­re Reihe v. l. n. r.) : Antje Pund (MS), Dr. Char­lot­te Ren­ne­berg (ÄKN), Kat­rin Stary (MS), Gesund­heits­mi­nis­ter Dr. Andre­as Phil­ip­pi, Helge Engel­ke (Nie­ders. Kran­ken­haus­ge­sell­schaft)
(Hin­te­re Reihe (v. l. n. r.): Sven De Noni (Mar­bur­ger Bund), Andre­as Ham­mer­schmidt (Mar­bur­ger Bund), Hans Mar­tin Wol­len­berg (Mar­bur­ger Bund), Ronny Rudi Rich­ter (ÄKN), Mark Bar­jen­bruch (KVN)