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KVN.akut geht an den Start

KVN.akut geht an den Start

Die grundlegende Neuausrichtung des Fahrdienstes im ärztlichen Bereitschaftsdienst ist in Kraft und eine achtwöchige Einführungsphase, in der alle acht Bereiche schrittweise auf das neue System umgestellt werden, angelaufen. Mit der Reform stellt die Kassenärztliche Vereinigung Niedersachsen (KVN) die Weichen für eine moderne und landesweit einheitliche Struktur in der ambulanten Akutversorgung außerhalb der Praxiszeiten.

 

Die Sicherstellung des Bereitschaftsdienstes wird zunehmend herausfordernder - insbesondere durch hohe organisatorische Aufwände in den Praxen, die heterogene Struktur und den immer stärker spürbaren Ärztinnen- und Ärztemangel. Mit der Reform reagiert die KVN auf diese Entwicklung und schafft klare, technologiegestützte Versorgungsprozesse, die Patientinnen und Patienten gezielter und effizienter versorgen - und die niedergelassene Ärzteschaft spürbar entlasten.

 

Was sich konkret ändert

 

Alle 116117-Fälle, bei denen laut strukturierter Ersteinschätzung mittels SmED eine zeitnahe Behandlung notwendig ist und keine Weiterleitung in eine Praxis möglich erscheint, werden künftig im ersten Schritt obligatorisch telemedizinisch betreut - mit Nutzung des e-Rezepts und der eAU. Niedersächsische Vertragsärztinnen und -ärzte übernehmen die Beratung - telefonisch oder per Video - direkt zu den Bereitschaftsdienstzeiten. Jede Patientin und jeder Patient erhalten so im Bereitschaftsdienst schnell einen Erstkontakt zu einer Ärztin oder einem Arzt. Die 112 kann so entlastet werden.

 

Der medizinische Fahrdienst bleibt erhalten, wird aber gezielter und ausschließlich auf ärztliche Anordnung durch die Telemedizin ausgelöst. Die Johanniter-Unfall-Hilfe e. V. übernimmt die Bereitstellung von qualifiziertem Personal - ärztlich und nichtärztlich - in allen Regionen Niedersachsens. Die Sitzdienststrukturen in den niedersächsischen Bereitschaftsdienstpraxen bleiben erhalten.

 

Niedersachsen wird in acht neue Bereitschaftsdienstsektoren aufgeteilt - orientiert an der Krankenhausplanung. Von insgesamt 16 regionalen Wachen aus wird der Fahrdienst koordiniert. Die Dispositionszentrale der 116117 bleibt weiterhin die zentrale Anlaufstelle. Sie steuert weiterhin alle Anfragen der Patientinnen und Patienten - mit direkter Weiterleitung in die Telemedizin, die Fahrdienste oder die Regelversorgung.

 

Zukunftsfähig und flexibel

 

Mit KVN.akut setzt die KVN auf eine zukunftsfähige und flexible Struktur - zum Nutzen der Versorgung und Sicherung der Nachbesetzung von Vertragsarztsitzen insbesondere in ländlichen Regionen. Umstellungen dieser Größe verlaufen nicht ohne Reibungen - gemeinsam mit den Partnern der KVN sorgen alle Beteiligten für eine enge Begleitung und klare Kommunikation im Übergang.

 

Wenn Sie Interesse an einer Tätigkeit im neuen Bereitschaftsdienst, sei es im telemedizinischen Bereich oder im Fahrdienst, oder Fragen haben, dann schreiben Sie uns gern: akut@kvn.de