Liebe Mitglieder,
die Diskussion über ein Primärarztsystem nimmt Fahrt auf, immer öfter ist davon in Fachmagazinen, aber auch in der Tagespresse zu lesen und zahlreiche Akteure im Gesundheitswesen beziehen bereits Stellung. Auch auf bundespolitischer Ebene steht das Thema auf der To-Do-Liste von Bundesgesundheitsministerin Nina Warken. Die Vertreterversammlung der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen hat sich daher kürzlich im Rahmen einer Klausurtagung sehr intensiv mit diesem komplexen Thema auseinandergesetzt, sehr offen diskutiert und die unterschiedlichen Aspekte näher betrachtet. Wir wollen diese gute Diskussion in einem temporären Gremium noch fortführen. Vor allem die Vertreterinnen und Vertreter des Hauptausschusses und auch der Beratenden Fachausschüsse sowie weitere Fachgruppenvertreterinnen und -vertreter werden daran teilnehmen und bei ihrer Arbeit die niedersächsische Situation in den Fokus nehmen. Wie wirkt sich ein Primärarztsystem bei uns vor Ort aus und wie muss ein Primärarztsystem in einem Flächenland optimalerweise ausgestaltet sein? Wie verhindern wir eine Überlastung der Hausärztinnen und Hausärzte, welche Rolle kann und muss die Digitalisierung spielen, und inwieweit können die Praxen durch Bürokratieabbau entlastet werden? Wie setzen wir ärztliche Ressourcen ein und wie finanzieren wir die erbrachten Leistungen? Ist die politisch gewollte Termingarantie beim Facharzt überhaupt umsetzbar und wie nehmen wir eigentlich die Patientinnen und Patienten mit auf den Weg? Sie sehen, es gibt vieles für die weiteren politischen Gespräche im Vorfeld zu klären. Wir gehen das an.
Mark Barjenbruch, Vorstandsvorsitzender der KVN
Thorsten Schmidt, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der KVN