Der Hausärztinnen- und Hausärzteverband Niedersachsen ruft zum heutigen Auftakt der diesjährigen Hausärztlichen Impfwochen Niedersachsen dazu auf, sich rechtzeitig gegen Grippe und weitere Infektionskrankheiten impfen zu lassen. Ziel der landesweiten Aktion ist es, das Bewusstsein für den Schutz durch Impfungen zu stärken - und so schwere Krankheitsverläufe und Todesfälle wirksam zu verhindern.
Der Anlass ist alarmierend: In der vergangenen Grippesaison zählte das Landesgesundheitsamt über 28.660 Influenza-Fälle in Niedersachsen - mehr als doppelt so viele wie im Vorjahr. 134 Menschen starben an den direkten Folgen der Erkrankung.
„Diese Zahlen machen unmissverständlich klar: Die Grippe ist keine harmlose Erkältung“, betont Dr. Matthias Berndt, Landesvorsitzender des Hausärztinnen- und Hausärzteverbandes Niedersachsen. „Gerade ältere Menschen, chronisch Kranke und alle mit engem Kontakt zu Risikogruppen sollten den Schutzschirm Impfen 2025 rechtzeitig aufspannen. Die Grippeschutzimpfung ist und bleibt unser stärkstes Mittel, um schwere Verläufe und Todesfälle zu verhindern.“
Mark Barjenbruch, Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen, unterstreicht die Bedeutung der Impfungen in den Praxen: „Hausärztinnen und Hausärzte sind die wohnortnahe, persönliche und kompetente erste Anlaufstelle für den Impfschutz. Die Impfwochen setzen ein klares Zeichen: Impfen schützt - und die Hausarztpraxis ist der richtige Ort dafür!“
Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt, sich im Oktober oder November impfen zu lassen. So kann sich der volle Impfschutz rechtzeitig bis zum erwarteten Höhepunkt der Influenzawelle im Februar oder März aufbauen. „Selbst spätere Impfungen sind noch sinnvoll - auch während der laufenden Grippesaison. Es ist nie zu spät, sich zu schützen“, ergänzt Dr. Eckart Lummert, niedergelassener Landarzt im Hausarztzentrum Hänigsen (Uetze) und Vorsitzender der KVN-Vertreterversammlung.
Die Impfungen finden wohnortnah in allen teilnehmenden Hausarztpraxen in ganz Niedersachsen statt. Sie bieten nicht nur die eigentliche Impfung, sondern auch individuelle Beratung und eine umfassende Überprüfung des Impfstatus - etwa für Tetanus, Pneumokokken, Gürtelrose und nach wie vor das nicht zu unterschätzende Corona-Virus.
Zur Unterstützung der Kampagne hat der Hausärztinnen- und Hausärzteverband Niedersachsen neue Plakate und Informationsmaterialien an Hausarztpraxen in ganz Niedersachsen verschickt. Diese sollen Patientinnen und Patienten dazu ermutigen, aktiv das Gespräch über Impfungen zu suchen - und im Zweifel nachzufragen, ob ihr Impfschutz noch vollständig ist.