Pressemitteilung

KV Niedersachsen begrüßt Vorschlag des Hausärzteverbandes nach mehr Medizinstudienplätzen

Weiterbildungsförderung

KVN-Vorstand Mark Barjenbruch: „Das Land wird weiterhin nicht seinen Versprechungen gerecht.“

 

In Niedersachsen werden Hausärztinnen und Hausärzte dringend gesucht, vor allem in ländlichen Regionen. Am 1. Juli 2023 waren 523 Hausarzt-Praxen unbesetzt.

 

„Die von der Landesregierung eingeführte Landarztquote wird die Situation kurzfristig nicht verbessern“, erklärt Thorsten Schmidt, stellvertretender KVN-Vorstandsvorsitzender. „Sie ist aber ein wichtiger Baustein im Kampf gegen den Ärztemangel. Daher unterstützt die KVN die Forderung des Niedersächsischen Hausärztinnen- und Hausärzteverbandes nach einer Verdoppelung der Landarztquote auf 120 Plätze“, so Schmidt.

 

Die Landarztquote sieht vor, dass in Niedersachsen 60 Studienplätze in Humanmedizin durch eine Quote vergeben werden und der Zugang zum Studium erleichtert wird. Die Studierenden verpflichten sich im Gegenzug nach ihrem Abschluss und einer Weiterbildung dazu, für zehn Jahre als Hausärztin oder Hausarzt in einer unterversorgten Region zu arbeiten. Die Quote ist zum Wintersemester 2023/2024 für 60 Studierende in Niedersachsen eingeführt worden.

 

Schmidt weiter: „Das Land Niedersachsen wird weiterhin nicht seinen Versprechungen gerecht, durch eine Erhöhung der Zahl von Medizinstudienplätzen in Niedersachsen den zukünftigen Bedarf an Ärztinnen und Ärzten sicherzustellen. Die 60 Studienplätze über die Landarztquote werden von den 200 zugesagten Studienplätze für Humanmedizin abgezogen. Sie müssten aber zusätzlich kommen, damit der Bedarf geschlossen werden kann. In Niedersachsen sind für das laufende Semester erneut nur 759 Studienplätze für Humanmedizin angeboten werden: 359 an der Georg-August-Universität Göttingen, 320 an der Medizinischen Hochschule Hannover, 80 an der Carl-von-Ossietzky Universität Oldenburg. Damit ist nicht einmal die versprochene Steigerung der Studienplätze um 200 Plätze erfolgt.“

 

Die KVN fordert das Land Niedersachsen erneut auf, seine Anstrengungen zu steigern und den Versprechungen der letzten Jahre endlich Taten folgen zu lassen. „Die oft zitierte Landarztquote führt alleine nur dazu, dass an einer Seite der Tischdecke gezogen wird“, so der stellvertretende  KVN-Vorsitzende.