Pressemitteilung

Vorsorgeleistungen in Apotheken: Ein weiterer Baustein zur Schwächung der ambulanten Versorgung​

Bluthochdruck_Besprechungsraum_Quelle_ABDA_1

Kassenärztliche Vereinigung Niedersachsen (KVN) kritisiert Lauterbachs Plan der Verlagerung von medizinischen Vorsorgeleistungen in Apotheken

 

An Ideen für eine dringende Reform des Gesundheitswesens mangelt es Bundesgesundheitsminister Lauterbach nicht. Allerdings verliert er sich im Klein Klein, ignoriert die Leistungen der ambulant tätigen Ärztinnen und Ärzte und scheut sich vor einer wirklichen Gesundheitsreform.“ Mit diesen Worten kritisierte der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen (KVN), Mark Barjenbruch, den kürzlich angekündigten Plan von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach, bestimmte medizinische Vorsorgeleistungen in Apotheken zu verlagern. Ein Gesetz soll vorsehen, dass Vorsorgeuntersuchungen zu Bluthochdruck, Cholesterin und Diabetes auch in Apotheken angeboten werden können.

 

„Statt ein vernünftiges Präventionsgesetz auf den Weg zu bringen, auf das die Ärztinnen und Ärzte seit Jahren warten und zu dem die Ärzteschaft genügend Vorschläge eingebracht hat, kommt nun wieder einmal eine Gesetzesinitiative, die bei unseren Mitgliedern nur weiteres Kopfschütteln hervorruft. Auffällig ist: Lauterbach will seit Beginn seiner Amtszeit systematisch medizinische Leistungen aus der ambulanten ärztlichen Versorgung an Dritte, beispielsweise in Apotheken oder Gesundheitskioske, verlagern. Angefangen hat es mit den Impfungen in Apotheken, der Arzneimittelberatung durch Apotheken oder die geplante Übernahme von medizinischen Aufgaben durch Pflegekräfte in Gesundheitskiosken. Das lehnen wir ab“, sagte Thorsten Schmidt, stellvertretender KVN-Vorstandsvorsitzender.

 

„Der Plan des Bundesgesundheitsministers, Vorsorgeuntersuchungen in Apotheken durchführen zu lassen, ist ein weiterer Baustein in seiner Strategie, die ambulante medizinische Versorgung zu schwächen. Die Gesundheitsvorsorge ist eine komplexe Aufgabe, die eine gründliche und fachgerechte Untersuchung erfordert. Apotheken sind nicht die richtige Umgebung. Wir sind sicher, dass die Patientinnen und Patienten im Gegensatz zum Bundesgesundheitsminister wissen, dass nur in den Praxen eine qualitativ hochwertige Vorsorge möglich ist“, sagte Barjenbruch.